Seit vielen Jahren sind sie Kolleginnen im „Fachdienst Selbstbestimmtes Wohnen“: Isabelle Seimetz (34 Jahre) und Christine Salm (52 Jahre). Als Fachkräfte haben sie ihre Arbeit beim Schwesternverband begonnen. Christine Salm im Jahr 2006 als Erzieherin und Krankenschwester in der Eingliederungshilfe im „Haus Hubwald“. Isabelle Seimetz 2013 als Krankenschwester im „Wohnen Autismus Saar“ in Heusweiler. Durch ihre berufliche Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse, welche sie in Akutpsychiatrien in vorausgehenden Arbeitsverhältnissen erworben haben, waren beide für die Tätigkeit im „Fachdienst Selbstbestimmtes Wohnen“ prädestiniert. So wechselten sie verbandsintern zum Fachdienst am Standort Neunkirchen. Beide haben hier das für sie perfekte Arbeitsfeld gefunden, wie sie sagen.
Durch die vielfältigen Arbeitsanforderungen im sozialpsychiatrischen Arbeitsbereich wuchs bei den Mitarbeiter*innen schnell der Wunsch danach, ein Studium der Sozialen Arbeit zu absolvieren. Dieses begannen sie gemeinsam im April 2018 an der Diploma Hochschule als Fernstudium mit Präsenzvorlesungen. Das berufsbegleitende Studium erforderte nicht nur, regelmäßige Fahrten zu Vorlesungen nach Mannheim (an jedem zweiten Samstag), sondern auch gemeinsames Lernen und Verfassen von Hausarbeiten am Feierabend oder an den Wochenenden. Besonders zielführend und passend zu den Arbeitsanforderungen im Fachdienst war die Entscheidung der Studentinnen, zum Wahlpflichtmodul der psychosozialen Beratung und Gesundheit während des Studiums. Ihre Bachelor-Thesen befassten sich mit Themen, welche im direkten Bezug zur Arbeit im Fachdienst stehen. Demnach ging es um die Herausforderungen durch das Bundesteilhabegesetz an Leistungserbringer und um den Umgang mit Borderline-Erkrankten im ambulanten Setting. Es wurden Erkenntnisse gewonnen, welche sich positiv auf die praktische Arbeit mit den Klienten auswirken und dort zur Anwendung kommen.
Durch das große Vertrauen, welches die Gesamtleitung des Fachdienstes, Diana Dintinger, und deren Vertreter Christian Geiger in die beiden Mitarbeiterinnen setzten, erhielten sie bereits vor dem Abschluss des Studiums im Oktober 2020 die Position der Standortleitung und deren Stellvertretung des Fachdienstes in Neunkirchen. Das Studium wurde von beiden nebenberuflich nach acht Semestern Regelstudienzeit im März 2022 mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen. Beachtenswert ist, dass beide es geschafft haben, während des Studiums ihre Vollzeitstelle mit Familie und Studium zu vereinbaren. Aber die harte Zeit hat sich gelohnt: „Wir sind beruflich angekommen und möchten alle ermutigen, welche das Ziel der beruflichen Weiterentwicklung haben, ihren Wunsch in die Tat umzusetzen“, sagen Isabell Seimetz und Christine Salm.
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