Gegen den Fachkräftemangel

Gut integriert im „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ in Dudweiler

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist nach wie vor groß. Träger und private Unternehmen sowie die Politik stehen in den nächsten Jahren vor immensen Herausforderungen. Der Schwesternverband begegnet dem Fachkräftemangel auf unterschiedlichen Wegen: zum einen versucht er seinen Angestellten mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik entgegenzukommen, der Träger verstärkt seit Jahren seine Ausbildungsbemühungen und erhöht die Azubizahlen. Und er sucht verstärkt im Ausland nach Pflegepersonal.

Wie diese drei Wege zu einem tollen Miteinander führen können, zeigt eindrucksvoll das „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ in Dudweiler. Die Einrichtung mit Platz für bis zu 110 Bewohnern beschäftigt Mitarbeiter aus 17 Nationen und bildet derzeit 14 Auszubildende in der Pflege aus. Gerade erst haben drei ehemalige Azubis ihr Examen erfolgreich absolviert und können nun als Pflegefachkräfte eingesetzt werden. Einer davon ist Michael Lander aus Fischbach (Quierschied). Über ein Praktikum fand der Abiturient sein Glück in der Pflege, suchte einen sicheren Job mit Zukunft. Nach vier Monaten als Pflegehelfer im „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ im Einsatz, startete er 2021 seine Ausbildung. Er freut sich nun als Pflegefachmann mehr Verantwortung übernehmen zu dürfen. „Die Pflege ist ein schöner Beruf und nicht so negativ wie viele Menschen denken; man bekommt viel zurück“, so der 23-Jährige. So sieht es auch Hai Ying Deng. Die Chinesin kam 2009 der Liebe wegen ins Saarland und arbeitete einige Jahre als Pflegehelferin. Nach der Geburt ihres Sohnes wechselte sie den Job, entschloss sich aber 2023 wieder in der Pflege einzusteigen. Im „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ gefällt es ihr so gut, dass sie hier jetzt auch ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau absolvieren möchte: „Ich bin zwar aufgeregt, aber ich habe hier nette Kollegen und die Bewohner sind lieb.“ Luz Maria Castano Ocampo stammt aus Kolumbien. Sie ist eine von über 30 Pflegekräften, die der Schwesternverband in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fachkräfteagentur für Pflegekräfte (DeFa) im Rahmen des Programms “Faire Anwerbung Pflege Deutschland” gewinnen konnte. Die Kolumbianer, die an diesem Programm teilnehmen, sind in ihrer Heimat bereits ausgebildet worden, möchten aber in Deutschland ihre berufliche Zukunft aufbauen. So auch Castano Ocampo, die seit September 2023 im „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ als Pflegehilfskraft arbeitet und sich derzeit im Anerkennungsverfahren befindet, um dann als richtige Fachkraft das Team zu verstärken. Weitere Mitarbeiter stammen zum Beispiel aus Polen, der Ukraine, Afrika oder dem Kosovo. „Mit vom Schwesternverband finanzierten Sprachkursen sowie einer guten anschaulichen Einarbeitung werden Verständigungsprobleme schnell abgebaut und eine gute Integration ins Team ermöglicht“, sagt Einrichtungsleiterin Eva Burnikel. Bestätigen kann dies unter anderem Dominika Lasota. Die 22-Jährige stammt aus Polen und arbeitet seit sieben Monaten in der Pflegeeinrichtung in Dudweiler. Von Heimweh keine Spur: „Ich vermisse das Essen, aber die Leute sind hier so nett und so viele Nationalitäten unter einem Dach zu haben, das ist einfach cool und deshalb will ich auch nicht mehr zurück nach Polen.“

 

 

Kontrast erhöhen/verringern
Schriftgröße vergrößern
Schriftgröße verkleinern